Verbaler Schlagabtausch im Mondpalast
Zum 11. Mal in Folge hat die FDP Ruhr zu ihrer Politischen Aschermittwochskundgebung eingeladen. Am Valentinstag 2018 stellten die 350 Gäste im Mondpalast von Wanne-Eickel ihre Verbundenheit mit den Freien Demokraten unter Beweis und vergnügten sich bei launigen Reden zu ernsten politischen Themen. Der örtliche FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel führte als Moderator durch das Programm und interviewte seine Talkgäste wie beispielsweise den Hausherrn und Prinzipal des Mondpalasts Christian Stratmann. Mit seinen Zwischenbemerkungen nahm Nückel sich die CSU vor: „Die CSU präsentiert uns Horst Seehofer als dynamische Kraft. Ich sage dazu nur: Ein Ochs gibt kein Rindfleisch. Der Quartalsrandalierer aus Bayern ist ein Sicherheitsrisiko. Er soll wohl als Superminister jetzt die Dinge, die als Innen- und Heimatmuseumsminister umpöbelt, dann als Bauminister wieder aufbauen.“
Die Eröffnungsrede hat der Vorsitzende der FDP Ruhr Ralf Witzel gehalten, in der er scharf mit den Chaostagen der SPD, der Machtbesessenheit der inhaltsleeren Kanzlerin und den weltfremden Ansichten der Grünen ins Gericht ging. Zur SPD sagte er unter anderem: „Der Schulz im roten Gewand ist eben nicht St. Martin, sondern Salto-Martin – mal einen vor, dann wieder zwei zurück, und danach folgt die Drehung um das eigene Ich. Seine Geisterfahrt von Mega zu Gaga war wechselhaft und unterhaltsam, endet aber für Martin jäh von 100 auf 0 mit einer üblen Unfallflucht. Aber Salto-Martin wollte nicht hören, nicht einmal auf sich selbst. Er geht nun in die Geschichte ein als der mit 44 Stunden kürzeste und zugleich virtuellste Außenminister in spe a. D.“ Angela Merkel bezeichnete Witzel als das „Chamäleon der deutschen Politik, das sich stets, die eigene Farbe wechselnd, ihrer jeweiligen Umgebung anpassen kann“ und den ersten Preis für ihre Realsatire „Ein Hattrick ist nicht genug – Gebt mir endlich eine vierte Chance“ gewinnt. Die grünen Ausstiegsforderungen bei Energie und Industrie karikierte Witzel schließlich als „grünen Morgenthau-Plan“.
Festredner der Aschermittwochskundgebung ist der stellvertretende Ministerpräsident des Landes und FDP-Landesvorsitzende Joachim Stamp gewesen. Auch der liberale Minister teilte kräftig aus und ging auf die GroKo-Wirren ein: „Der einzige, der sich in der SPD noch wohlfühlt, ist Olaf Scholz. Der kennt sich mit Chaostagen in Hamburg aus.“ Zu den gescheiterten Sondierungen meinte der Verhandlungsteilnehmer Stamp: „Solange Anton Hofreiter und Jürgen Trittin bei den Grünen am Steuer sind, wird jedes Schiff gen Jamaika im Bermuda-Dreieck untergehen. Die Grünen sagen: Jede Biene und jeder Vogel soll wissen, dass wir uns um sie kümmern. Für die FDP gilt: Jeder Schüler, jede alleinerziehende Mutter, jede Familie, jeder Facharbeiter, jeder Unternehmer und alle anderen Menschen in diesem Land werden von uns als Partner ernstgenommen. Das ist der Unterschied.“
Die Reden sorgten dann auch für genügend Gesprächsstoff beim geselligen Teil des sich anschließenden Ruhrpottdinners mit Currywurst und Livemusik. Fotomaterial vom Event finden Sie, wenn Sie hier klicken auf unser Bildarchiv.