Ausstellungsbesuch „Der Berg ruft“
Eine Delegation des Bezirksvorstands der FDP Ruhr hat zum Start in die Sommerpause einen Kulturtrip zum Gasometer in Oberhausen unternommen und dort unter fachkundiger Führung der Geschäftsführerin Jeanette Schmitz die laufende Kunstausstellung „Der Berg ruft“ besichtigt. Der Gasometer ist mehr als ein Denkmal der Industriekultur im Ruhrgebiet. Seit seiner Stilllegung vor rund dreißig Jahren hat er sich zu einem unübersehbaren Wahrzeichen des ganzen Reviers entwickelt, der von der A 42 aus ebenso sichtbar ist wie vom CentrO. Der Ende der 1920er Jahre erbaute weltweit größte Scheibengasbehälter ist 117 Meter hoch und erinnert eindrucksvoll an die Energieversorgung für die Schwerindustrie, die mehr als ein Jahrhundert lang das Ruhrgebiet geprägt hat.
Wer den Gasometer betritt, erhält aber nicht nur einen Eindruck von großer Ingenieurskunst. Die Anerkennung der technischen Leistungen der Industrialisierung mischt sich mit der Faszination für das unvergleichliche Raumerlebnis dieser gigantischen Industriekulturstätte. Der Gasometer liefert auf diese Weise heute einen einzigartigen Rahmen für kulturelle Erlebnisse vielfältiger Art: Ausstellungen, Theater oder Musik sind hier mit allen Sinnen in einem ganz besonderen Ambiente neu zu entdecken und zu erleben. Als Veranstaltungsort hat er Künstler von internationaler Bedeutung inspiriert.
Alle ein bis zwei Jahre finden neue Dauerausstellungen statt. Aktuell sind die Exponate von „Der Berg ruft“ zu besichtigen. Neben beeindruckenden Panoramafotos der weltweit höchsten Gipfel gibt es aber auch Gesteinsfunde und gesellschaftskritische Mahnungen wie eine Müllsammlung von den Bergsteigern. Höhepunkt der Ausstellung im Luftraum des Gasometers ist eine monumentale Nachbildung des Matterhorns. Der legendäre Berg wird anhand modernster 3D-Projektionen im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten eindrucksvoll in Szene gesetzt, aber auch die Besteigungsrouten werden beispielweise erkennbar gemacht. Die monumentale Skulptur schwebt seitenverkehrt im riesigen Raum und spiegelt sich im Fußboden der obersten Gasometerebene. Die Besucher haben damit die einmalige Gelegenheit, aus der Vogelperspektive auf den bekanntesten Gipfel der Alpen herabzublicken.
Aber auch der tagespolitische Bezug zum Gasometerbesuch ist bei der FDP Ruhr nicht zu kurz gekommen. Die Funktions- und Mandatsträger informierten sich in Begleitung des kulturpolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion Lorenz Deutsch MdL über die bevorstehenden Sanierungsarbeiten an dem Industriekulturdenkmal. Der Bund hat gerade über 7 Millionen Euro dafür bewilligt, und auch das Land sollte sich nach Auffassung der Ruhrliberalen zukünftig mit für den Erhalt des Gasometers im Rahmen der Kultur- und Heimatförderung engagieren.