Ruhrgebiet darf nicht länger Schwarzfahrerhochburg sein:

Der FDP-Landtagsabgeordnete Ralf Witzel unterstützt ausdrücklich die von der Bundesregierung geplante Einnahmeverbesserung kommunaler Verkehrsgesellschaften durch eine Bußgelderhöhung für Schwarzfahrer im ÖPNV von derzeit 40 auf 60 Euro. Der FDP-Politiker verfolgt seit Jahren die immensen Defizite der Verkehrsbetriebe mit großer Sorge und sieht dabei auch in den zu geringen Einnahmen des Verkehrsbetriebs ein erhebliches Problem. Allein in den dem FDP Bezirk Ruhr angehörenden Kommunen beläuft sich das Defizit insgesamt auf über 313 Millionen Euro jährlich; in der gesamten RVR-Region ist es noch erheblicher.Witzel verweist auf eine Studie des Reisebuchungsportals Reisen.de aus dem Herbst 2013: „Die Schwarzfahrhochburg in Deutschland ist laut dieser bundesweiten Studie die Ruhrregion. In Dortmund ertappten die Kontrolleure alleine im Jahr 2012 insgesamt 10.203 Schwarzfahrer. Das entspricht 1.756 Delikten je 100.000 Einwohner und liegt damit um 201% über dem deutschen Städtedurchschnitt. Mit 7.630 erwischten Schwarzfahrern in Essen, 2.176 in Mülheim an der Ruhr und 4.475 in Duisburg befinden sich weitere Ruhrstädte im negativen Spitzenfeld. Die Dunkelziffer unerkannter Straftaten dürfte jedoch noch erheblich größer sein.“

In einem erhöhten Bußgeld sieht Witzel eine größere Präventionswirkung bei der Leistungserschleichung, insbesondere für die notorischen Schwarzfahrer, die kühl kalkulieren, daß eine gelegentliche Bußgeldzahlung geringer ausfällt als die dauerhaften Kosten für eine Monatsfahrkarte.

Witzel hält vor dem Hintergrund der katastrophalen Verschuldungssituation der Städte im Ruhrgebiet Einnahmeverbesserungen und Kostensenkungen im öffentlichen Nahverkehr für unverzichtbar. „Der dringend notwendige Defizitabbau wird nicht allein über Einschnitte im Leistungsumfang gelingen, es bedarf auch höherer Einnahmen und struktureller Maßnahmen wie von Zusammenschlüssen der Nahverkehrsbetriebe, damit wir die bisherige Haushaltsbelastung endlich wirksam absenken können.“