Eindämmung der gefährlichen Herkulesstaude
Die Bekämpfung der Herkulesstaude, auch als Riesen-Bärenklau bekannt, hat der FDP-Landtagsangeordnete Ralf Witzel aktuell im Landtag thematisiert, nachdem die eingewanderte und bis vor einigen Jahren noch nahezu unbekannte Pflanze zunehmend zum Ärgernis für immer mehr Bürger in der Region wird. Grund ist die massive, fast explosionsartige Ausbreitung der ursprünglich aus dem Kaukasus stammenden Giftpflanze, die in der Folge dazu führt, daß immer mehr Menschen und Tiere schlimme Verletzungen durch Berührungen bei Tageslicht erleiden. Es ist seit langem offenkundig, daß die Städte im Ruhrgebiet mit ihren Möglichkeiten nicht in der Lage sind, der Herkulesstaude adäquat Herr zu werden.
„Doch nun hat auch das Land einen klaren Offenbarungseid in dieser Frage geleistet“, stellt Witzel nach Lektüre der Antwort der Landesregierung auf seine Anfrage nüchtern fest. Der FDP-Politiker hatte das Land im Rahmen der Zuständigkeit für die Grünflächenpflege am Rande der Landesstraßen, Bundesautobahnen und auf Grundstücken des Landes mit in die Verantwortung nehmen wollen.
In ihrer Reaktion führt die Landesregierung aus: „Zur Verbreitung der Herkulesstaude auf Landesliegenschaften liegen der Landesregierung keine genauen Kenntnisse vor.“ Allerdings seien Probleme im Bereich von Landesliegenschaften (Wasserwirtschaft) zum Beispiel in den Ruhrauen bekannt.Ferner trägt die Landesregierung vor, daß es seitens des zuständigen Landesbaubetriebs BLB NRW im Jahr 2015 auf dessen Liegenschaften in unterschiedlichen Städten keinerlei Aktivitäten zur Eindämmung oder Beseitigung der Herkulesstaude gegeben habe. Insgesamt sei die Herkulesstaude zu weit verbreitet, eine vollständige Tilgung als Bekämpfungsziel laut Landesregierung daher ohnehin nicht realistisch.
Witzel kritisiert, daß die Städte mit der Bekämpfung der Herkulesstaude vom Land weiter alleine gelassen werden, zumal von 2010 bis 2015 dafür keine finanziellen Mittel aus dem Naturschutzhaushalt des Landes zugewiesen wurden. In den Regionen Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Essen wurden durch den Landesstraßenbetrieb in diesem Zeitraum insgesamt lediglich 45.000 Euro für die Bekämpfung sämtlicher Neophyten aufgewandt.
„So ist auch im kommenden Frühjahr und Sommer davon auszugehen, daß etliche Bewohner und Besucher des Ruhrgebietes, die auf Rad- und Wanderwegen oder in Grünanlagen unterwegs sind, Opfer der Giftpflanze werden und von Verbrennungen bis 3. Grades betroffen sind“, faßt Witzel die Konsequenzen aus dem rot-grünen Regierungshandeln zusammen.