Anhaltender Vandalismus und Brandstiftungen an Fahrzeugen
Die hohen Fallzahlen von nächtlichen Brandstiftungen an Fahrzeugen im Ruhrgebiet beobachtet der FDP-Parteichef im Ruhrgebiet Ralf Witzel bereits seit längerem mit großer Sorge. Alarmierend sind daher für Witzel auch die aktuellen Fallzahlen, die die Landesregierung auf seine Initiative hin nun veröffentlicht hat. 188 Einsätze an brennenden Pkw sowie 80 Einsätze an sonstigen Fahrzeugen haben die Feuerwehren in der RVR-Region im Jahr 2014 gemeldet. In der ersten Jahreshälfte dieses Jahres waren es bereits 94 Einsätze bei Brandstiftungen an Pkw bzw. 39 an sonstigen Kraftfahrzeugen.
Erschreckend sind auch Tausende Sachbeschädigungen: 18.859 Sachbeschädigungen wurden alleine 2014 im Ruhrgebiet gemeldet, seit 2012 bis zum 30. Juni 2015 sind es 68.024 Fälle in der RVR-Region gewesen.
„Eindeutig zu viele“, meint Landtagsabgeordneter Witzel insbesondere mit Blick auf die Gefahren für die Bürger und die Unsicherheiten für die Opfer. Er mahnt: „Das Ausbleiben von Verletzten oder gar Todesopfern dürfte bisher allein glücklichen Umständen geschuldet sein. Schließlich bedrohen die Flammen auch benachbarte Gebäude. Außerdem bleiben die Fahrzeughalter oft auf den Schäden sitzen, da Kasko-Versicherungen nur einen Bruchteil ersetzen.“ Witzel sieht hier dringenden Handlungsbedarf seitens des Staates, Brandstiftungen und Vandalismus konsequenter zu unterbinden.
Die Aufklärungsquoten schwanken zwischen den Polizeipräsidien erheblich: Knapp 6 Prozent in Recklinghausen in diesem Jahr in den ersten sechs Monaten, 7,7 Prozent in Essen, 12,5 Prozent in Dortmund, 14,3 Prozent in Gelsenkirchen, 23 Prozent in Bochum und sogar 100 Prozent in Oberhausen. Hier war im letzten Jahr kein einziger Fall geklärt worden.
Exemplarisch verteilen sich die Fälle abgefackelter Autos aus dem Jahr 2014 auf die Polizeipräsidien im RVR-Gebiet wie folgt: PP Bochum (18), PP Dortmund (28), PP Essen (27), PP Gelsenkirchen (6), PP Oberhausen (3) und PP Recklinghausen (26).