Traditioneller Politischer Aschermittwoch der FDP Ruhr im Mondpalast
Der Politische Aschermittwoch 2019 der FDP Ruhr im Mondpalast ist eine durchweg gelungene Eröffnung des Europawahlkampfs der Freien Demokraten gewesen: Durch die Festreden des Spitzenkandidaten der Ruhrliberalen Michael Kauch aus Dortmund (Platz 8 der bundesweiten Europaliste) und dem stellvertretenden FDP-Landesvorsitzenden Alexander Graf Lambsdorff MdB standen insbesondere Themen der internationalen Politik auf der Tagesordnung. Typischerweise hat die kurzweilige Aschermittwochskundgebung auch der klassischen Abrechnung mit den politischen Wettbewerbern gedient. FDP-Parteivorsitzender Ralf Witzel MdL beleuchtete in humorvoller Weise aktuelle Entwicklungen in der Landes- und Bundespolitik. Dabei bediente er sich auch der Sendung mit der Maus, um zu erklären, warum die grüne Verbotspolitik schlecht für die Menschen ist.
Rund 250 Besucher sind der Einladung gefolgt, um mitzuerleben, wie vor kultiger Kulisse der politischen Konkurrenz und der GroKo gründlich die Leviten gelesen wurden. Als Zeremonienmeister führte der Herner Landtagsabgeordnete Thomas Nückel durch die Veranstaltung und interviewte auch den Hausherren, Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann.
Michael Kauch hat eine Lanze für europäische Werte wie Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte gebrochen und sich für ein Europa ausgesprochen, das soziale Aufstiegschancen bietet und Vorreiter in Sachen technischer Innovationen sein sollte. Er verurteilte die bedenkliche Entwicklung zu Nationalismus und Abspaltung ebenso kritisch wie der nachfolgende Redner und Stargast des Abends, Alexander Graf Lambsdorff, der in dem Zusammenhang auch hart mit der AfD ins Gericht ging.
Graf Lambsdorff appellierte eindringlich an alle gemäßigteren AfD-Anhänger, nicht weiter das „bürgerliche Feigenblatt“ für eine rechtsradikale Partei zu spielen. Ferner forderte er eine bessere finanzielle Ausstattung für die Bundeswehr. Gescholten wurde die GroKo von ihm auch in Sachen Brexit: Auf eine parlamentarische Anfrage nach Vorkehrungen für ein mögliches ungeregeltes Austrittsszenario wurde die Bundestagsfraktion auf eine Antwort Ende Mai vertröstet – „glatte zwei Monate nachdem der Brexit passiert ist!“ schimpfte Lambsdorff.
Ralf Witzel nahm die neue CDU-Vorsitzende AKK aufs Korn. Für ihre Wahl zur Parteivorsitzenden hatte er auch eine einfache Erklärung parat: „Was bitte soll eine Karrenbauerin denn sonst bald beruflich noch machen bei all den Fahrverboten in diesem Land?“ Zugleich zweifelte er die Seriosität der neuen sozialpolitischen Versprechungen der SPD an.
Anschließend bestand die Möglichkeit, mit den Spitzenpolitikern entspannt ins Gespräch zu kommen. Geselliges Beisammensein, köstliche Häppchen vom Buffet und Oldies präsentiert von „Rudi And The Hotshots“ rundeten den ebenso unterhaltsamen wie informativen Abend ab.
Ausgewählte Fotos von der Veranstaltung befinden sich auch in der dazugehörigen Fotogalerie.