Schwarzfahren darf nicht zum Volkssport im Ruhrgebiet werden

Der FDP-Parteivorsitzende im Ruhrgebiet und Landtagsabgeordnete Ralf Witzel begrüßt ausdrücklich die im letzten Jahr erfolgte Bußgelderhöhung bei Schwarzfahrern im ÖPNV von früher 40 auf nunmehr 60 Euro und fordert die Verkehrsgesellschaften im Ruhrgebiet zu deutlich regelmäßigeren und flächendeckenden Kontrollen auf. Das rücksichtslose Fehlverhalten Einzelner dürfe nicht zu einer immer größeren Belastung der Allgemeinheit führen.

FDP-Politiker Witzel sieht in etlichen Städten des Ruhrgebiets noch großen Handlungsbedarf: „Schwarzfahren zu Lasten des Steuerzahlers darf nicht zum Volkssport werden. Der ehrliche Kunde sollte daher nicht länger der Dumme sein. Ansonsten wird es in den Schwarzfahrerhochburgen der Region immer weniger ÖPNV-Nutzer geben, die ein korrektes Beförderungsentgelt entrichten. Das jährliche Defizit der Verkehrsgesellschaften ist ebenso besorgniserregend wie der aktuell festgestellte Sanierungsstau im Nahverkehr. Einnahmeausfälle können sich die Verkehrsgesellschaften daher an keiner Stelle erlauben, sondern müssen im Gegenteil ihre Ertragsbasis dringend steigern.“

Bereits seit Jahren sind Essen, Mülheim und Dortmund im bundesweiten Vergleich als Schwarzfahrerhochburg bekannt, in einer Studie des Portals preisvergleich.de liegen diese drei Kommunen leider aktuell unter den TOP 10. Von insgesamt 76 ausgewerteten Städten liegt Essen auf dem traurigen 1. Platz, gefolgt von Mülheim auf Platz 7 und Dortmund auf dem 8. Rang. Mit großem Abstand folgen dann im hinteren Mittelfeld Bochum (Platz 40), Oberhausen (Platz 46), Recklinghausen (Platz 47), Bottrop (Platz 51), Herne (Platz 57) und Gelsenkirchen auf dem Rang 58 von 76.

Den traurigen Rekord dieser wenig schmeichelhaften Spitzenstellung sollten die Verantwortlichen insbesondere der in Essen, Mülheim und Dortmund agierenden Verkehrsbetriebe durch eine erkennbare Ausweitung der Kontrolldichte und eine häufigere Stellung von Strafanzeigen endlich abstellen. Die Dunkelziffer unerkannter Straftaten über das bekannte Maß hinaus dürfte noch um ein Vielfaches höher liegen. „Durch flächendeckende Kontrollen sieht die FDP eine größere Präventionswirkung bei der Leistungserschleichung, insbesondere bei notorischen Schwarzfahrern, die kühl kalkulieren, daß eine seltene und unwahrscheinliche Bußgeldzahlung geringer ausfällt als die dauerhaften Kosten für einen korrekten Fahrkartenerwerb”, so Witzel.