Andauernde Bergschäden im Ruhrgebiet
Der FDP-Landtagsabgeordnete Ralf Witzel appelliert an die Landesregierung und alle weiteren für Bergschäden in der Ruhrregion verantwortliche Stellen, in naher Zukunft große Kraftanstrengungen zu mobilisieren, um Bürger wie Infrastruktur vor den anhaltenden Gefahren infolge des jahrzehntelangen Kohleabbaus im Revier zu bewahren. Nachdem in diesem Frühjahr mit dem Bergschacht unter der Strecke der S-Bahn-Linie S 6 erneut ein Bergschaden entdeckt wurde, der massive Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur hatte, hat sich Witzel von der Landesregierung einen Gesamtüberblick über die Lage erstellen lassen. Schon mehrfach zuvor sind Autobahnabschnitte im RVR-Gebiet zur Behebung von Folgeschäden des Bergbaus gesperrt worden.
„Die Landesregierung bestätigt mit ihrem Lagebericht meine Einschätzung, daß Menschen wie Infrastruktur heute und zukünftig noch massiven Folgen insbesondere des tages- oder oberflächennahen Bergbaus ausgesetzt sind. Hiervon sind Verkehrswege, aber auch Wohnbebauungen betroffen“, beschreibt Witzel die aktuelle Situation in der RVR-Region. Gerade im südlichen Ruhrrevier, also südlich der Autobahn A40 bzw. der Bundesstraße B1 zwischen Mülheim und Unna sowie entlang der Ruhr, ist aufgrund des geringmächtigen, das Steinkohlengebirge überziehenden Deckgebirges mit zahlreichen verlassenen Tagesöffnungen des Bergbaus (Schächte, Stollen) sowie mit Senkungen, Setzungen oder Tagesbrüchen aus tages- oder oberflächennahem Bergbau zu rechnen.
Sowohl die DB Netz AG als auch der Landesbetrieb Straßen.NRW haben in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht durchgeführt. Das Land hat seit 2010 ein Dutzend Maßnahmen für insgesamt gut 11,5 Millionen Euro im Ruhrgebiet veranlaßt. Auf der A40 am Westkreuz Bochum wurden über 4,3 Millionen Euro investiert, auf der A 45 bei Dortmund sind es 3,3 Millionen Euro gewesen. Kleinere Sicherungsmaßnahmen wurden beispielsweise auf der A40 in Essen oder der A43 bei Witten durchgeführt. Es steht dennoch zu befürchten, daß mit den bereits realisierten Projekten noch längst nicht alle Gefahren behoben sind.
„Um die Sicherheit der Bürger in den betroffenen Gebieten gewährleisten zu können, müssen wir auch zukünftig genau beobachten und regelmäßig prüfen, welche Standorte durch Bergschäden in welchem Ausmaß bedroht sind. Der Schutz der Bürger in der Region muß hier unbedingt Priorität haben“, bilanziert Witzel die zukünftigen Notwendigkeiten.
Den ausführlichen Bericht gibt es hier als Download.