Landesregierung nimmt Schwächung der Wissenschaftsregion Ruhr hin
Studierende im Ruhrgebiet werden schlechter betreut, als an anderen deutschen Universitätsstädten. Das Ruhrgebiet ist sogar bundesweites Schlusslicht. Das ergab eine aktuelle Vorabinformation zu einer Studie des Regionalverbands Ruhr, der IHK Mittleres Ruhrgebiet und des Instituts für angewandte Innovationsforschung. Erste ausgewählte Ergebnisse zu den regionalökonomischen Effekten in der Wissenschaftsregion Ruhr ergeben: „Im Durchschnitt kommen auf 66 Studierende nur ein Professor bzw. eine Professorin.“ Thomas Nückel MdL (FDP): Nachholbedarf gibt es aber nicht nur in Sachen Betreuung, sondern auch die Anzahl der Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet ist gemessen an der Größe des Standorts viel zu gering.
Verglichen mit anderen Wissenschaftsregionen haben die Hochschulen im Ruhrgebiet auch durch die wenigen Kooperationsmöglichkeiten mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen erheblichen Standortnachteil. In einer kleinen Anfrage hackt der FDP Landtagsabgeordnete aus Herne, Thomas Nückel, bei der rot-grünen Landesregierung nach, ob es Maßnahmen gibt, um diesen Entwicklungen entgegenzutreten. Nückel: Ich habe bislang den Eindruck, dass die Landesregierung die Schwächung der Wissenschaftsregion Ruhr hinnimmt.“ Und weiter fordert der liberale Politiker aus dem Gebiet des RVR:„ Man muss Konsequenzen aus den schlechten Zahlen ziehen.“ Die Autoren der Studie fordern deshalb eine Verbesserung der Betreuungsrelation, da dies zusätzliche Nachfrage- und Beschäftigungseffekte generieren und eine praxisnahe Lehre im Ruhrgebiet ermöglichen würde. Die Forschung im Ruhrgebiet sollte ferner durch Neuansiedlungen außeruniversitärer Forschungseinrichtungen gestärkt werden.